Jetzt einmal ehrlich – woran denken Sie, wenn Sie etwas über Anwendungs- modernisierung im Mainframe-Development lesen?
Jeder wird darunter erst einmal den Umstieg auf andere Plattformen und ähnliches verstehen. Leider wird aber die Modernisierung der Plattform selbst, etwa um neue Entwicklungstechnologien einzusetzen, fast völlig unterschlagen. Das absolute „Stiefkind“ auf dem Mainframe sind aber zweifelsohne die Entwicklungsumgebungen, die den Programmierern zur Verfügung stehen…
Sicher wird jeder, der einige Zeit mit ISPF & Co. arbeitet, auch zu anspruchsvollen Ergebnissen kommen und auch in Geschwindigkeit und Effizienz seinen Kollegen im LUW-Umfeld in nichts nachstehen. Auch die Einbindung von Versionskontrollsystemen ist mittlerweile kein Problem mehr auf dieser Plattform. Aber: wirklich zukunftssicher ist eine solche „IDE“ nicht!
Gerade bei Modernisierungen müssen die Quellen immer erst langwierig in die Repositories der anderen Entwicklergruppen umgesetzt werden. Und für die Nachwuchsgewinnung ist es der absolute Todesstoß, wenn junge Programmierer gezwungen werden, mit der guten alten 3270 Umgebung statt mit ihrer Benutzeroberfläche zu arbeiten. Von dezentraler Entwicklung und Homeoffice ganz zu schweigen.
Besonders interessant wird COBEE für Anwender, die ihre Entwicklerarbeitsplätze individuell anpassen wollen. Die offenen Befehlsschnittstellen auf REXX Basis ermöglichen es, sowohl auf z/OS als auch in der LUW–IDE wiederkehrende und oftmals zeitraubende Vorgänge effektiv zu automatisieren und anzupassen. Mit Eclipse als Basis ist es zudem mit wenig Aufwand möglich, Plug-Ins aus dem Open-Source-Umfeld und von Drittanbietern in die Entwicklungsumgebung zu integrieren. So kann man zum Beispiel sehr einfach seine Quellen mit Git versionieren oder Test- und Analyse Werkzeuge einbeziehen.